Informationen über die Themen Farbe, Farbenlehe und Farbgestaltung
Goethe schreibt:
«... Charakteristisches Kolorit
§880
Die Zusammenstellung farbiger Gegenstände sowohl als die Färbung des Raumes, in welchem sie enthalten sind, soll nach Zwecken geschehen, welcher der Künstler sich vorsetzt. Hierzu ist besonders die Kenntnis der Wirkung der Farben auf Empfindung sowohl im einzelnen, als auch in Zusammenstellung nötig. Deshalb sich denn der Maler von den allgemeinen Dualism [sic] sowohl als von den besonderen Gegensätzen penetrieren soll, wie er denn überhaupt wohl inne haben musste, was wir von den Eigenschaften der Farben gesagt haben.
§883
.... Der sanfte Effekt wird durch Blau, Violett und Purpur, welcher jedoch auf die Minusseite zu führen ist, hervorgebracht. Wenig Gelb und Gelbrot, aber viel Grün kann stattfinden.
§883
Der mächtige Effekt wird erreicht durch Gelb (Yellow), Gelbrot (Orangerot) und Purpur (Magenta), welche letzte Farbe noch auf der Plusseite zu halten ist. Wenig Violett (Violettblau) und Blau (Cyan), noch weniger Grün ist anzubringen.
Hierarchie der goetheschen Farben: Ganz oben Magenta, die höchste aller Farben. Unten links Gelb (Zitronengelb), das sich langsam über Orangegelb, Orange und Orangerot zu Magente (Purputs) steigert. Rechts unten Blau (Cyanblau), das sich ebenfalls über Blau, Blauviolett und Rotviolett zu Magenta steigert. Unten Grün als Verbindung von Gelb und Blau.
Dynamischer Farbkreis nach Julius Hebing. Die Figur zeigt an, wieviel Schwarz die einzelne Farbe im Farbkreis verträgt. Ausgangspunt für diese Übung ist der 12-teilige chromatische Farbkreis von Adolf Hölzel. Allerdings richtet sich die Stellung der Farben im Farbkreis nach dem Goetheschen Farbkreris aus.
Dynamischer Farbkreis nach Julius Hebing. Die Figur zeigt an, wieviel Weiss die einzelne Farbe im Farbkreis verträgt. Ausgangspunt für diese Übung ist der 12-teilige chromatische Farbkreis von Adolf Hölzel. Allerdings richtet sich die Stellung der Farben im Farbkreis nach dem Goetheschen Farbkreis aus.
Goetheglas – ein weisses Opalglas aus dem Goetheanum in Järna, Schweden. Vor Licht oder etwas Hellem gehalten, zeigt das Glas eine gelbe Färtbung.
Goetheglas – ein weisses Opalglas aus dem Goetheanum in Järna, Schweden. Vor Licht oder etwas Hellem gehalten, zeigt das Glas eine blaue Färbung.
Cobalitglas – ein Kunststoffglas – wirkt wie das Goetheglas: Licht erscheint als Gelb, Orange, mitunter auch als leuchtendes Rot, Dunkelheit als Blau, Violett und auch als Grün.
Cobalitglas – ein Kunststoffglas – wirkt wie das Goetheglas: Licht erscheint als Gelb, Orange, mitunter auch als leuchtendes Rot, Dunkelheit als Blau, Violett und auch als Grün.
Cobalitglas – ein Kunststoffglas – wirkt wie das Goetheglas: Licht erscheint als Gelb, Orange, mitunter auch als leuchtendes Rot, Dunkelheit als Blau, Violett und auch als Grün.
Farbige Schatten. Zufällig auf einem weissen Papier auf meinem Atelierboden entdeckt.
Grünes Licht erzeugt rötlichen Schatten.
Rotes Licht erzeugt grünen Schatten.
Gelbes Licht erzeugt violetten Schatten.
Orangerotes Licht erzeugt blaugrünen Schatten.
Violettblaues Licht erzeugt gelblichen Schatten.
Orangerot und Violettblau in Quadrätchen oder Streifen nebeneinandergesetzt, erzeugen einen Purpurschleier.
Noch stärker ist der Schleier wahrnehmbar, wenn wir in den Quadrätchen und Streifen Karminrot und Rotviolett verwenden.
Bewegen sich die Ausgangsfarben im Farbkreis weiter von der gesuchten Farbe Magenta weg, bis hin zur Mitte entsteht ein Grauschleier.
Goethetreppchen, nachgestellter Versuch. In eine blaue und in eine gelbe Farblösung wird je ein weisses Treppchen gestellt. Dabei kann man beobachten, dass sowohl Gelb als auch Blau in den höher liegenden Stufen eine grünliche und in den tieferliegenden Stufen eine rötliche Färbung annimmt.
Goethe-Farbenhaus, eine Aufgabenstellung vonViktor Herrmann an der Schule für GestaltungZürich, hier als Computer-Rekonstruktion. DieGesamtheit der Goetheschen Farben wird als Haus dargestellt. In der Reihe ganz links erfolgt, von untenbeginnend, die Steigerung von Gelb über Orangezu Rot und Magenta. In der Reihe ganz rechts, von unten nach oben, die kalten Farben, die sich zunehmend über Blau und Blauviolett zu Magentaentwickeln. Die Querreihe ganz unten zeigt die Verbindung von Gelb und Blau zu Grün. Oben im Giebeladdieren sich in optischer Mischung Orangerot und Violettblaupartikel zu Magenta. Unten sind die Farben hell und kalt, oben dunkel und warm.